Die Ruine Farnsburg

Die Königin des Oberbaselbiets

das Hofgut Farnsburg

Beständigkeit seit mehr als 160 Jahren

Ruine & Hofgut Farnsburg

ein Stück Oberbaselbieter Geschichte

Im Bild: das Wappen der Falkensteiner Adelsfamilie

Landsitz der Tiersteiner und Falkensteiner Adelsfamilien

Erbaut zwischen 1319 und 1342 von Graf Sigismund I. und seinem Sohn Otto I., dient das über der Landgrafschaft Oberbaselbiet thronende Schloss bis ins 15. Jahrhundert der Adelsfamilie Tierstein als Wohnsitz, bevor es aufgrund des Dahinscheidens der Adelsfamilie in den Besitz der Adelsfamilie Falkenstein übergeht.

Um die Herrschaften mit den gewünschten Leibspeisen zu versorgen, wird unterhalb der stolzen Burg zusätzlich ein Senngut errichtet, auf dem Mägde, Knechte und Bauern tatkräftig schuften.

Das Schloss erhält im Laufe der Jahre den Ruf als schwer einzunehmendes Gemäuer. So übersteht es zum Beispiel im Zuge der des Alten Zürichkriegs im Jahre 1444 eine Belagerung von einer 600 Mann starken Armee von Eidgenossen, welche kurz nach der Aufgabe der Belagerung beim St. Jakob an der Birs in die ruhmreiche Schlacht gegen die Armagnaken ziehen. 

Im Bild: Landvogt Hagenbach flüchtet in der Hütte

Die Landvögte und deren Ende

Wegen persönlicher Insolvenz muss Graf Thomas von Falkenstein die Burg 1461 an die Stadt Basel verkaufen, deren Öbervögte sie bis zum Anfang des 18. Jahrhundert bewohnen. Zu Zeiten der französischen Revolution jedoch steigt der Unmut der unterdrückten und ausgebeuteten Bauern gegenüber den städtischen Herren. Dieser mündet schliesslich im Jahre 1798 in der Erstürmung und dem totalen Niederbrennen der Farnsburg endete. Im Laufe der Zeit verfällt die Farnsburg, unter anderem auch weil die neue Steine der Burg als begehrte Baumaterialien abtransportiert werden.

Einer Sage zufolge sollen die wütenden Bauern im Innern der Burg auf die Vögtin gestossen sein, welche sie aber gnädigerweise in die Freiheit entlassen. Sie sollen der Dame sogar noch erlaubt haben, eine Hutte mit ihren liebsten Dingen zu füllen, woraufhin diese kurzerhand den kleinwüchsigen Ehemann, den letzten Landvogt Hagenbach, hineinbugsiert und ihn so vom Zorn der Bauern gerettet haben soll.

Im Bild: Verena und Johann Jakob Dettwiler

Die Farnsburg als Teil des Hofguts

Im Jahre 1864 erwirbt Johann Jakob Dettwiler aus Reigoldswil das Senngut inklusive der Ruinen der einst so stolzen Burg.

Um 1900 wandelt sich unter der Leitung der nachfolgenden Generation das einfache Hofgut in ein renommiertes Kurhaus, in dem begütete Berliner und Basler Aristokratenfamlien ihre Sommerferien verbringen und auch den einen oder andern Abstecher auf die Ruine machen. 

Im 20. Jahrhundert entwickelt sich dank dem grossem fachlichen Können der Inhaber der «Farnschberg» zu einem fortschrittlichen Landwirtschaftsbetrieb, welcher stets nach den neusten Erkenntnissen und diversen Konzepten bewirtschaftet wird. Neben einer der besten Freiberger Pferdezuchten, gefolgt von einer Spitzenzucht im Milchviehbestand fährt auf dem Hofgut der erste Mähdrescher vom Oberbaselbiet. Die erste Melkmaschine der Region verrichtet ebenfalls im Farnsburger Stall ihre Arbeit. 

Das Hofgut wird im Jahre 1985 von Markus Dettwiler und Theres Dettwiler übernommen, welche den Wechsel von der Milchwirtschaft zur Direktvermarktung von Freilandfleisch und einer ökologischen Landbewirtschaftung vollzogen und schrittweise die Farnsburger Biodiversitätsoase erbauen.

Im Bild: Schweizer Soldaten bei der Pause auf der Farnsburg

im Dienste des Vaterlandes

Im Zuge des Zweiten Weltkrieges dient die Farnsburg der Schweizer Eidgenossenschaft wieder in ihrer ursprünglichen Funktion. Um sich gegen eine allfällige Invasion von Nazi-Deutschland abzusichern, errichtet die Schweizer Armee im Baselbiet Verteidigungsanlagen.

Auf der Farnsburg wird zwischen Oktober 1939 und April 1940 ein Artilleriebeobachtungsposten eingerichtet. Die Anlage dient als Kommandoposten des Artillerieverbandes, dem die Feuerräume der gesamten Sperrstelle Farnsburg zugewiesen waren. Im Ernstfall soll er die Schussabgabe der in Kilchberg, Wenslingen und Rünenberg stationierten Artillerieverbände einer deutschen Invasion koordinieren.

Im Konzept der Armeestellung Nord 1939/40 war der Sperrstelle Farnsburg, zusammen mit der benachbarten auf der Buuseregg, die Aufgabe zugedacht, eine grossräumige Umgehung der Sperrstelle Hülften für einen weiteren Vorstoss über den Unteren Hauenstein oder die Schafmatt zu verhindern.

Schon gewusst? Die originale Anlage auf der Farnsburg wurde im Zuge der aktuelle Renovierungsarbeiten von der Infanterie-Vereinigung Baselland aufwändig restauriert. Interessierten stehen professionell geführte Führungen zur Verfügung.

Zur Anmeldung

Die aktuellsten Sanierungsarbeiten werden abgeschlossen

Neueröffnung der Ruine Farnsburg!

Erste Sanierungen der Burgruine finden 1929 statt. Die letzten Arbeiten werden in den Jahren 2002/3 und 2013 durchgeführt. im. Zuge einer einstimmigen Entscheidung des Baselbieter Landrates beginnt nach Ostern 2020 die umfassendsten Sanierungsarbeiten unter der Leitung der Archäologie Baselland, die im Jahr 2023 erfolgreich abgeschlossen werden. Die Infanterie-Vereinigung Baselland richtet ebenfalls ein Mesum im alten Beobachtungsposten aus dem Zweiten Weltkrieg ein.

Am 10.09.2023 wird die sanierte Ruine im Beisein der Familie Dettwiler, Mitgliedern der Archäologie Baselland, geladenen Gästen, zahlreichen freiwilligen Helfern wie dem Lions Club Farnsburg sowie zahlreichen Besuchern feierlich offiziell eröffnet.

Geniessen Sie einen digitalen Rundgang durch die originale Ruine vor 300 Jahren!